Öffnungszeiten

Gasthaus Rössle - Öffnungszeiten

Donnerstag, Freitag, Samstag
ab 17.00 h - 23.00 h
Küche bis 21.00 h
(letzte Bestellung: 20.45 h)
Sonntag
ab 11.30 h -15.00 h
und 17.00 h bis 23.00 h
Küche bis 21.00 h
(letzte Bestellung: 20.45 h)
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Gasthaus zum Rössle anno 1973 im Operettenfilm Schwarzwaldmädel:

Schwarzwaldmädel - ZDF Operettenfilm von 1973 auf YouTube

Schwarzwaldmädel OperettenfilmDrehhorte: St. Peter, Schwarzwald, St. Ulrich, Schwarzwald (Gasthaus zum Rössle und Kloster St. Ulrich);
Besetzung: Wolfgang Windgassen, Janet Perry, Rut Rex, Ralf Wolter, Max Strecker u.a.;
Das Gasthaus zum Rössle im Vergleich zu 1973 und heute? Im ZDF-Film Schwarzwaldmädel (1973) von Wolfgang Liebeneiner taucht das Gasthaus zum Rössle erstmalig ab ca 9:40min auf und danach in weiteren Außen- und Innenszenen.


Ein Haus mit Geschichte

Die Geschichte des Gasthauses zum Rössle geht auf die ehemalige Klostermühle zurück. Im Bereich des Priorats St. Ulrich betrieb die Abtei St. Peter als Grundherrin eine Mühle, eine Säge und den Maierhof, die Klosterökonomie. Bis 1722 war der Pächter des Maierhofs auch gleichzeitig Pächter der Mühle.

1706 erwarb Jacob Hug für 300 Gulden die "bey St. Ulrich hinter dem Closterlein liegende Mühlin" und errichtete mit Erlaubnis der Abtei ein neues Mühlengebäude. 1707 trennte er sich von der Mühle und dem Maierhof. Ihm folgte Johann Buttenmüller vom Eckhof in Horben. 1721 und 1722 werden Johann Ulrich Dilger und Josef Dilger als St. Ulricher Müller erwähnt.

1732 berichteten Klosterakten von einem Brand in der Mühle der "in der Küche in der Eck gegen der Wasserstuben" ausbrach Nach einem Gelübde des Müllers, mit sieben Personen nach Einsiedeln zu wallfahren, ging das Feuer wunderbarerweise zurück.

1735 baute Dominikus Hummel aus St.Peter das Mühlengebäude ganz neu auf; er erhielt dann 1742 von der Abtei St. Peter die Mühle als Erblehen übertragen.Im Lehensbrief vom 12. Mai 1742 wird auch erstmals die Genehmigung zu wirten erwähnt: "Daß er vor die ihm Lehensweise überlassen wordene Gebau, Mühlenen, Wirths-, Back- und Metzgensgerechtigkeiten so nach dem mittleren Preis ad 1400 sh Landeswährung geschätzt worden, als ein Lehensschilling gleich bar, so auch besehen, bezahlen soll 600 sh."

Dominikus Hummel starb am 16. Oktober 1759; sein Nachfolger auf der Mühle wurde Benedict Metzler aus Blasiwald, der 1760 Maria Steyert aus St.Ulrich heiratete. Benedict Metzler betrieb neben seiner Mühle und Wirtschaft noch einen schwunghaften Handel mit kirchlichen Wertgegenständen, die er 1765 von den Jesuiten in Ensisheim/Elsaß erworben hatte. Nach seinem Tod war die Mühle hoch verschuldet.

Auch mit seinem Nachfolger Josef Steyert hatte die Grundherrschaft wenig Glück. Mehrmals wurde beim Maiengericht über ihn Klage geführt. 1775 untersagte ihm die Abtei, an Sonn- und Feiertagen die Leute mit Speisen und Getränken zu verköstigen.
1779 schickte die Abtei St.Peter einen Amtsbefehl an die Wirte im Geiersnest und St. Ulrich:

"Nach deme gnäd. Herrschaft mit besondere befremdung in erfahrung gebracht, daß in den würtshäusern, so wohl zu St. Ulrich als auch in dem Geyersnest, fast ganze Nächte Spihlen, und sonst ärgerlich zugebracht werden,sonderlich aber die Buben sich hierbey einfinden, und um hohes Geld spihlen thäten.
Dato ergehet, underlaßen Sr. Hochw. U. G. Herrn Praelat, unßer Gnäd. Herr, der außtrucklich geweßenen befehl, daß nach 9 Uhr abends in den würthshäusern weder ledig noch verheiratet sich ferner hin mehr aufhalten solle und zwar bey Straff 4 sh. Rhein.
In diesem Fall sich die gast würth sich sonders in acht nemen, und vor schaden zu hüten sich selbsten beobachten sollen, daß so ferne die gäste über die zeit, daß ist im winter über 9 uhr, im sommer aber über 10 uhr, in den wirths Haus, wie obgedacht, auf unerlaubte art zubring, der gastwirth aber ein solches nicht gleich folgenden tags behörig anzeigt, der selbe, es mag so dann dießer frevel über kurz oder lang, ander weitig zum Vorschein komme, der wirth in oberwente Straf ebenmäßig verfahren sein solle.
Hier bei werden alle spihler um baares geld, es mög solche in wirths Häußer, oder sonstig Neben Häußer, mit karten oder Wirfel oder auf was für eine arth das spihl benamset werden möchte, für allzeit verbotten bey straf 6 sh. Rhein.
Freyburg, den 12. November 1779."


Die Geschäfte des Müllers Steyert liefen aber sehr schlecht. 1790 mußte erneut ein Versteigerungstermin angesetzt werden. Joseph Riesterer, vom Kohler stammend, erhielt für 5200 Gulden den Zuschlag. Er konnte aber den Kaufpreis nicht aufbringen und mußte die Mühle nach einem halbjährigen Gastspiel wieder verlassen.

Neuer Besitzer wurde Blasius Schneider, Vogtssohn von Horben. Die Familie Schneider betrieb Mühle und Wirtschaft bis 1824. Aus dieser Zeit stammt auch das Wirtshausschild, das die Jahreszahl 1807 trägt.

Am 1. Mai 1824 verkaufte dann Blasius Schneider, Sohn des Blasius Schneider und seiner Ehefrau Maria Asal, die Erblehenmühle mit Wirtschaft und Grundbesitz an Josef Mühl, Müller und Bäcker zu Langenordnach. Josef Mühl stammte aus Muggenbrunn, wo er am 21.09.1794 geboren wurde. Seine Eltern waren Paul Mühl, Bauer zu Muggenbrunn und Katharina Maier von Aftersteg. Er heiratete im Jahre 1819 in Neustadt Maria Anna Tritschler von Breitnau.

Das von Josef Mühl für 3600 Gulden erworbene Anwesen bestand damals aus "einer zweystöckigen Behausung samt Mahlmühle und Müller Gerätschaften, Scheuer Stallungen und Schopf auch Waschhaus mit Buschwirtschaftsgerechtigkeit." Einen großen Zulauf schien die Wirtschaft da,als nicht gehabt zu haben; denn im Übergabevertrag von 1824 werden bei der Aufzählung des Hausrates nur 8 Schoppengläser und 12 Trinkgläser erwähnt!

Am 16. Februar 1848 übergaben Josef Mühl und seine Ehefrau Anna die Mühle und Wirtschaft an ihren ledigen Sohn Josef Mühl. 10 Jahre später , am 4. Oktober 1858, Verunglückten Josef und Anna Mühl, als die Pferde auf der Straße nach Bollschweil auf der Höhe der Gütlemühle durchgingen. Ein Gedenkstein erinnert dort heute noch an dieses Unglück. Josef Mühl war in erster Ehe mit Franziska Sumser vom Hansmartinhof im Geiersnest verheiratet. Ihr Sohn Adolf Mühl übernahm dann Mühle und Wirtschaft; er heiratete am 22. November 1886 Franziska Schneider aus dem Aubach.

Gasthaus Rössle - GeschichteIm Jahre 1919, Adolf Mühl war am 23. März 1916 gestorben, wurde die veraltete Mühle abgerissen und die Einrichtung in die Wiede verkauft. Am 4. Februar 1921 brannte die alte Scheune mit dem Gaststall ab. Am 11. November 1933 übernahm dann Anna Mühl das "Gasthaus zum Rössle" für 1200 Reichsmark aus dem Erbe ihres 1916 verstorbenen Vaters. Am 19. Juni 1934 heiratete sie Emil Karle. Das seit 1919 leerstehende Mühlengebäude wurde zu einem Saal umgebaut. Aus dem 2. Weltkrieg kam, wie viele andere auch, Emil Karle nicht mehr zurück. Er wurde am 7. Februar als vermisst gemeldet.

Im Februar 1995 übergab Anna Karle (gest.1999) das "Rössle" an ihre Tochter Helga Sumser geb. Karle.
Seit Juni 1994 ist Dominik, Sohn von Helga Sumser und ihrem 1992 verstorbenen Ehemann Otto Sumser, als Küchenchef für das Wohl der Gäste verantwortlich.
Nachdem schon 1954 die oberen Gasträume im "Rössle" zu Fremdenzimmer ausgebaut wurden, brachte eine umfangreiche Renovierung in den Jahren 1997 und 2000 Gastwirtschaft, Küche und Hotelzimmer auf den neuesten Stand.
Im Jahre 2004 ist das Gasthaus "Zum Rössle" in St. Ulrich nun 180 Jahre in Familienbesitz.

(Text: Peter Schwarz)